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Mythen und Fakten über Solarenergie: Ein aufschlussreicher Leitfaden

2023-12-20

Über die Solarenergie wird viel geschrieben und noch viel mehr erzählt. Einiges ist wahr, anderes gehört in die Welt der Märchen und Legenden, sowohl Positives wie Negatives. Gerade der Bereich Energie wird in der Bevölkerung heiß diskutiert und diese Diskussionen finden nicht immer vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse statt. Vieles ist Meinung und oft handelt es sich eben um Mythen über die Solarenergie. Im Folgenden sollen einige der größten Mythen mit Fakten über die Solarenergie konfrontiert werden.

Entlarvung der häufigsten Mythen über Solarenergie

Viele der existierenden Mythen haben ihren Ursprung in der Anfangszeit der Solartechnik. Dazu gehört etwa, dass die Solartechnik zu teuer und dadurch nicht rentabel ist, dass sie nur in sonnigen Gebieten einen Sinn ergibt, dass Solarmodule umweltschädlich sind, dass die Technik zu kompliziert ist und nicht zuverlässig, dass Solarenergie nur etwas für Hausbesitzer ist, dass sie etwas für Enthusiasten und Ökospinner und nicht effektiv ist und dass die Solarenergie konventionelle Energiequellen nicht ersetzen kann. Die gerade genannten sind die gängigsten Vorurteile gegen Solarenergie. Neben den Informationen aus der Anfangszeit der Solartechnik haben die Mythen zudem nicht selten ihren Ursprung in den Federn von Interessengruppen, die ein Interesse daran haben, die Solarenergie zu verhindern.

Um Missverständnisse über Solarpanels aus dem Weg zu räumen oder Mythen zu bestätigen, werden wir die einzelnen Mythen auf den Prüfstand stellen und durchleuchten.

Fangen wir mit den Kosten an. Die Aussage ist, dass Solartechnik zu teuer ist. Nun ja, wenn man in die Anfangszeit der Entwicklung um das Jahr 1880 zurückblickt und berücksichtigt, dass der Wirkungsgrad einer Solarzelle bei 1 - 2 Prozent lag, dann stimmt dieses Argument. Heute ist allerdings jede Anlage, für die nicht mehr als 1.800 Euro pro Kilowattpeak bezahlt wird, rentabel. Diesem Mythos schließt sich der folgende an, der besagt, dass Solaranlagen nur etwas für sonnige Gebiete seien. Auch das ist nicht korrekt. Solaranlagen funktionieren auch bei wolkiger Wetterlage oder in kalten Gebieten. Die Ausbeute ist zwar etwas geringer, aber angesichts der mittlerweile geringen Installationskosten im Verhältnis zum Ertrag und der hohen Strompreise aus dem öffentlichen Netz lohnt sich eine Solaranlage auch in unseren Breitengraden trotzdem.

Der nächste Punkt betrifft die Aussage, die Technik sei zu kompliziert und nicht zuverlässig. Um genau zu sein, gibt es kaum eine Technik zur Energiegewinnung, die einfacher und zuverlässiger funktioniert. Eine Solaranlage verfügt über keine beweglichen Teile und die Technik besteht lediglich aus den Solarpanelen, dem Wechselrichter und der Verkabelung. Die Wartung hält sich mit der Überprüfung der Kabel, der Steckverbindung und der Sauberkeit der Panele ebenfalls stark in Grenzen. Einzig die Geothermie ist durch ihre Wetterunabhängigkeit zuverlässiger und in der Technik verhältnismäßig einfach, allerdings ist sie teurer.

Ist Solartechnik nur etws für Hausbesitzer? Hier muss man sagen: nicht mehr. Die aktuelle Bundesregierung hat beschlossen, dass auch Mietwohnungs- oder Hausbewohner einen Anspruch auf die Produktion von Solarenergie haben sollen. So haben sie das Recht, eine sogenannte Kleinst- oder Balkonanlage aufzustellen. Die Regelungen sind sehr vereinfacht und für jedermann umzusetzen. Der Vermieter kann diese Anlagen nicht mehr verbieten, jedoch verfügt er über ein gewisses Mitspracherecht und der Mieter hat zudem ein paar Dinge zu berücksichtigen.

Wissenschaftlich belegte Fakten zur Solarenergie

Ein sehr spannendes und in der Öffentlichkeit ebenfalls heiß diskutiertes Thema ist die Frage, ob die Solartechnik die konventionellen Methoden zur Stromgewinnung ersetzen kann. Statista hat Zahlen zu dem Thema veröffentlicht, die den rasanten Anstieg der Leistung von Solaranlagen seit dem Jahr 2000 verdeutlichen. Waren im Jahr 2000 noch 1.000 Megawattpeak installiert, waren es 2010 bereits 17.300 MWp und im Jahr 2020 bereits 52.000 MWp. Stand 2023 waren es dann schon 70.600 MWp. Laut Bundesnetzagentur werden aktuell 12,1 Prozent des Gesamtstrombedarfs durch erneuerbare Energien abgedeckt. Um den gesamten Strombedarf decken zu können, müssten zusätzliche Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 2,2 Millionen MWp installiert werden. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) bestätigt, dass die gesamte Stromproduktion mit erneuerbaren Energien möglich ist, allerdings nicht alleine durch die Solarenergie abgedeckt werden kann.

Wie Solarenergie wirklich funktioniert: Technik und Potenzial

Zu den Vorteilen der Solarenergie gehört, wie bereits angedeutet, der einfache technische Aufbau sowie die simple Funktionsweise der Solaranlagen. Am einfachsten lässt sich die Funktionsweise einer Solaranlage an einer Balkonanlage erklären. Eine solche Anlage wird in der Regel als Stecker- oder Plug-and-Play-Anlage gekauft. Sie besteht aus einem oder zwei Solarpanels, einem Wechselrichter und der Verkabelung. Das Panel wird unter einem bestimmten Winkel ausgerichtet und ist über eine Steckverbindung mit dem Wechselrichter verbunden. Das Solarpanel nimmt Sonnenenergie auf und wandelt sie in Gleichstrom um. Dieser Gleichstrom wird an den Wechselrichter weitergeleitet, dort in Wechselstrom umgewandelt und über einen Stecker, der in eine übliche Steckdose gesteckt werden kann, in den Haushaltsstromkreislauf eingespeist. Was im Kleinen funktioniert, funktioniert in größerem Maßstab und unter anderen Bedingungen auch im Großen, beispielsweise als Dachanlage oder als gewerbliche Großanlage. Das Potenzial einer Solaranlage in der Praxis im privaten Bereich wird lediglich durch die bereitstehende Fläche limitiert. Es gilt: Je größer die Anlage, desto größer ist der Autarkiegrad.

Die Zukunft der Solarenergie: Trennung von Fiktion und Realität

Die Solartechnologie hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine immer stärkere Rolle eingenommen und wird diese in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich verstärken. Das Potenzial an Freiflächen weltweit zur Aufstellung von Solaranlagen ist gigantisch und die Probleme des Klimawandels sowie der Umweltverschmutzung aber auch des Bedarfes nach umweltfreundlichen Produktionsprozessen machen die Solarenergie zu einem elementaren Stützpfeiler der heutigen und zukünftigen Energieproduktion.

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