Optimale Ausrichtung von Solarmodulen: Süd, Ost oder West für maximale Rentabilität?
Grundsätzlich ist die Installation einer Solaranlage unter bestimmten Voraussetzungen immer eine gute Idee. Solange der Ort der Installation nicht komplett verschattet ist, die Ausrichtung überhaupt nicht rentabel ist oder bauliche Gegebenheiten eine Installation verhindern, sollte eine Installation in Betracht gezogen werden.
Einfluss der Ausrichtung auf die Energieerzeugung: Ein technischer Überblick
Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle, unter anderem die Tatsache, dass wir im Sommer bei der Süd-Süd-Ausrichtung Strom verschwenden, im Winter aber so wenig produzieren, dass wir ihn ganz verbrauchen, da wir im Sommer ein Überangebot an solarer Energie haben, dass im Winter durch den kurzen und flachen Sonnenverlauf leider ausbleibt. Obwohl wir also in der Ost-West-Variante viel mehr von unserem eigenen Strom verbrauchen werden, bleibt das Ergebnis nominal gleich. Nominal bedeutet, dass wir zwar über das gesamte Jahr eine ähnliche Stromproduktion in kWh haben, diese in der Ost-West-Ausrichtung aber gleichmäßiger verteilt ist, sodass ein größerer Anteil der Strommenge genutzt werden kann. Es ist also in den meisten Fällen die beste Ausrichtung für Solarpanels.
Bleiben wir bei diesem theoretischen Beispiel und gehen wir davon aus, dass sich keine Personen im Haushalt befinden im Alter von etwa 10 bis 18 Jahren. In der Realität wird der Verbrauch um etwa 30% niedriger sein, weil die Panels gleichmäßig produzieren und der Verbrauch viel variabler ist (z.B. erhitzt ein Wasserkocher das Wasser eine Zeit lang und nicht gleichmäßig eine Stunde lang, ebenso erhitzt eine Wasch-/Geschirrspülmaschine das Wasser nicht die ganze Zeit, eine Mikrowelle/Herd das gleiche usw.). Die Optimierung der Solarmodulposition ergibt also durchaus Sinn, um durch die Ausrichtung der Solaranlage für die maximale Leistung beziehungsweise Leistungsausbeute zu sorgen.
Kosten-Nutzen-Analyse: Wirtschaftlichkeit verschiedener Ausrichtungen
Wie bereits zuvor beschrieben, lohnt sich ein Vergleich der Solarpanelausrichtungen, um für sich das beste Ergebnis zu erzielen. Das beste Ergebnis wird immer dann erreicht, wenn möglichst viel des produzierten Stroms für den Eigenverbrauch verwendet werden kann. Die Tatsache, dass beispielsweise keine Süd-, sondern eine Ost- oder Westexposition vorliegt, ist nicht unbedingt ein großes Problem, denn wenn kein Stromspeicher vorhanden ist, würde die zusätzliche Produktion ohnehin verpuffen.
Die Rechnung ist relativ einfach. Ausgangsgröße sind die Kosten für die Installation und den Betrieb Ihrer Solaranlage. Dem gegenüber steht der zu erwartende Betrag der mittleren Stromproduktion pro Jahr. Dieser Wert ist jedoch theoretischer Natur. Entscheidender ist die Höhe des tatsächlichen Eigenverbrauches und die Höhe der Strommenge, die hinzugekauft werden muss. Die Höhe des Eigenverbrauches kann durch die Installation eines Batteriespeichers verbessert werden. Ob sich diese Investition lohnt, ist zu prüfen. Als Mittelwert für Deutschland lässt sich sagen, dass der Monat mit der höchsten produzierten Strommenge, der Juni, etwa 10 mal soviel Strom pro kWp produziert wie der Monat mit der niedrigsten Stromproduktion, der Januar. Hierbei handelt es sich allerdings um Durchschnittswerte, die regional deutlich abweichen können. Eine professionelle Planungssoftware unterstützt bei der Analyse der individuell besten Ausrichtung.
Zur Analyse gehört ebenfalls das eigene Stromverbrauchsverhalten und ebenfalls die Bereitschaft, bestimmte Verhaltensweisen zu ändern und im übertragenen Sinne dem Lauf der Sonne anzupassen. Es ist aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sinnvoll, stromverbrauchsintensivere Geräte dann einzuschalten, wenn die Anlage ausreichend Strom produziert. Waschmaschinen, Ceran- und Induktionsherde, Wasserkocher und ähnliche Geräte benötigen für ihren Einsatz kurzfristig eine relativ große Strommenge. Es wäre deshalb natürlich wünschenswert, würde dieser Strom direkt vom Dach kommen. Zudem ist es wichtig, diese Geräte nicht unbedingt alle zur gleichen Zeit laufen zu lassen. Es mag etwas kompliziert klingen, ist es aber eigentlich nicht. Man gewöhnt sich sehr schnell an die Abläufe und sie gehen rasch in Fleisch und Blut über, wie man so schön sagt.
Des weiteren sollte das eigene Nutzungsverhalten dahingehend analysiert werden, welche Personen sich wann im Gebäude aufhalten. Arbeiten möglicherweise Personen im Home Office oder ist tagsüber selten jemand zu Hause. All diese Faktoren spielen bei der Kosten-Nutzen-Analyse eine Rolle und sollten berücksichtigt werden.
Anpassung der Solaranlage an regionale Wetterbedingungen
Solaranlagen können sowohl in kalten wie in warmen Regionen genutzt werden. Entgegen der landläufigen Meinung erhöht sich der Wirkungsgrad von Solarzellen sogar in kalten Gegenden. Allerdings kann es zu Verschattung durch Schnee kommen. Durch den Klimawandel geht die Menge starker Schneefälle allerdings zurück. Da die Sonne im Winter sehr tief steht, sollte die Solaranlage auf Verschattung geprüft werden. Sollten Bäume für eine Verschattung sorgen, könnten diese beispielsweise gestutzt werden.
Innovative Montagelösungen für optimale Sonnenausnutzung
Es ist durchaus möglich, Solaranlagen beispielsweise in verschiedene Richtungen auszurichten, um saisonal das beste Ergebnis zu erzielen. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise eine Kombination aus Dach- und Fassadenanlage durchaus einen Sinn ergeben, da die Dachanlage gerade in den Sommermonaten besonders ergiebig sein wird, während die Fassadenanlage ihre Vorteile im Winter ausspielen kann. Dies gehört in die Kategorie der praktischen Tipps zur Solarpanelausrichtung.