Revolution in der Landwirtschaft: Effizienzsteigerung durch Solarenergie
Wie im Privaten sorgt die Solarenergie auch in der Wirtschaft im Allgemeinen und in der Landwirtschaft im Speziellen für eine Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Mittlerweile gibt es ganz unterschiedliche Ansätze für unterschiedliche Bereiche der Landwirtschaft, um durch Solarenergie eine Effizienzsteigerung zu erreichen. Schlagworte wie Agri-Photovoltaik, Wassermanagement, Resilienz und Wirtschaftlichkeit sind die Schlüsselbegriffe. Im Folgenden wird auf die unterschiedlichen Ansätze und Vorzüge eingegangen.
Die Rolle der Solarenergie in der modernen Landwirtschaft
Die Landwirtschaft ist ein hoch subventionierter Wirtschaftszweig. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Durch hohe Produktions- und Energiekosten haben es Landwirte in Deutschland deshalb besonders schwer, ihre Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen zu produzieren. Für Landwirte ist der Begriff der Planbarkeit deshalb besonders wichtig. Die Schwankungen der Energiepreise und die stetig steigenden Stromkosten erschweren das Wirtschaften der Landwirte zusätzlich. Eine Effizienzsteigerung durch Solar hilft den Landwirten und macht ihre Arbeit planbarer, da die Installationskosten für Solartechnik konstant sind und sich die Stromausbeute der Solaranlagen innerhalb gewisser Toleranzen vorhersagen lässt. Je nach Größe der Anlage sorgt der Einsatz von Solarpanels in der Landwirtschaft für einen gewissen Autarkiegrad, der durch Stromspeichertechnik optimiert werden kann.
Innovative Solarlösungen für landwirtschaftliche Betriebe
In bestimmten Bereichen ist eine doppelte Nutzung der Felder möglich. Das Zauberwort lautet Agri-Photovoltaik. Ackerflächen können in diesen Fällen sowohl landwirtschaftlich als auch zur Energieerzeugung genutzt werden. Eine Effizienzsteigerung durch Solar wird durch das zusätzliche Einkommen durch die Stromerzeugung generiert. Die Anlagen werden auf Stelzen gebaut, sodass der Bereich darunter landwirtschaftlich genutzt werden kann.
Zu den innovativen Solartechnologien für Bauern zählt ebenfalls das Wassermanagement in Kombination mit Solarenergie. In der Landwirtschaft spielt das Wassermanagement angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Dürreperioden eine immer größere Rolle. Auch hier können erneuerbare Energien unterstützen. Bewässerungspumpen und eine intelligente Bewässerungssteuerung können mit der erzeugten Solarenergie betrieben werden, sodass fossile Energieträger und damit CO2 eingespart werden. Zur intelligenten Bewässerungssteuerung zählt ebenfalls der Einsatz von Sensoren und anderen Geräten, die die Bewässerung optimieren und so Wasser einsparen.
Eine Alternative zur Solarbedachung stellt der Solarzaun dar. Der Vorteil liegt in der Doppelnutzung. Auf der einen Seite wird der Zaun zur Abgrenzung genutzt, auf der anderen produziert er Strom und finanziert sich langfristig selbst. Durch den Aufstellwinkel kann ein Solarzaun zudem eine effiziente Erweiterung der Dachsolaranlage sein, da in den kalten Monaten des Jahres die Sonne tiefer steht.
Kostensenkung und Produktivitätssteigerung durch Solartechnik
Was für die Bewässerung gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Bereiche in der Landwirtschaft. Unter dem Begriff Präzisionslandwirtschaft versammeln sich alle Facetten eines landwirtschaftlichen Betriebes, die mit Hilfe modernster Technologien und Einrichtungen überwacht und optimiert werden. Gemeinsam haben diese Technologien, dass sie in der Regel auf Strom als Energiequelle angewiesen sind. Auch hier sind deshalb erneuerbare Energien im Agrarsektor eine Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzuheben.
Um erneuerbare Energien für die Landwirtschaft attraktiver zu gestalten, gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten. Unternehmen, die in der Landwirtschaft oder im Gartenbau beheimatet sind, können über das „Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau“ Fördermittel beantragen. Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hält ein Programm zur Förderung erneuerbarer Energien mit dem Titel „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ bereit. Das BMEL fördert auch und ganz besonders die Agri-Photovoltaik, kurz Agri-PV, um der Flächenkonkurrenz entgegen zu wirken. Die genannten Förderprogramme fördern die heimische Landwirtschaft und helfen der Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaziele.
Nachhaltige Landwirtschaft: Langfristige Vorteile der Solarenergie
Die langfristigen Vorteile der Solarenergie in der Landwirtschaft sind vielschichtig. Sowohl für die Landwirte selbst als auch für die Gesellschaft insgesamt haben erneuerbare Energien und damit auch die Solarenergie viele Vorteile. Für die Landwirte bedeutet der Einsatz von Solarenergie die Möglichkeit der günstigen Energieversorgung, die dazu führt, dass ihre Unternehmen konkurrenzfähiger werden. Des Weiteren werden sie, zumindest ein Stück weit, energieautark und damit unabhängig vom öffentlichen Stromnetz, was sie von den schwankenden beziehungsweise steigenden Strompreisen abkoppelt. Doch nicht nur das. Strom, den die Landwirte nicht für den Eigenbedarf nutzen, können sie gewinnbringend verkaufen. Sie schaffen sich also eine zusätzliche Einnahmequelle, die beispielsweise durch Agri-Photovoltaik den Ertrag der Felder erhöht. Wie bereits zuvor beschrieben, erhöht der Einsatz modernster, strombetriebener Technik in der Präzisionslandwirtschaft die Erträge ebenfalls. Auch hier leistet die Solarenergie ihren Beitrag zur Kostenoptimierung. Letztendlich aber kommt der Einsatz von Solarenergie in der Landwirtschaft der gesamten Gesellschaft zugute, da so im Rahmen der eigenen Energiegewinnung auf den Einsatz fossiler Brennstoffe verzichtet wird. Da wir bereits heute die jährlichen Auswirkungen des Klimawandels deutlich zu spüren bekommen, sind die Fördermöglichkeiten des Bundes und der Länder ein wichtiges Zeichen mit Blick auf die Energiewende.