Solarenergie als Schlüsselressource im Katastrophenschutz: Anwendungen in Krisengebieten
Die Solarenergie hat mittlerweile in sehr vielen Bereichen des Lebens Einzug gehalten. Ob auf einer Personenwaage, integriert im Rucksack oder der Fernsehfernbedienung. Solarzellen sind mittlerweile überall zu finden. Da bietet es sich natürlich an, Solarenergie auch im Katastrophenschutz zu verwenden, wenn der Katastrophenfall eintritt. Doch was ist eigentlich eine Katastrophe? Die Definition ist nicht ganz trennungsscharf. Die allgemeine Regel der Katastrophenschutz-Institutionen lautet: Erreicht die Schadenlage ein derart großes Ausmaß, dass der herkömmliche Rettungsdienst oder die Feuerwehr nicht mehr ausreicht, kommt der Katastrophenschutz zum Einsatz. Der Katastrophenschutz kann im In- und im Ausland eingesetzt werden.
Überblick: Wie Solarenergie in Notfallsituationen helfen kann
An diesem Punkt muss unterschieden werden zwischen Naturkatastrophen und technischen Katastrophen. Naturkatastrophen können beispielsweise Erdbeben, Vulkanausbrüche, Waldbrände, Erdbeben und ähnliches sein. In unserer zivilisierten Welt kann aber auch ein flächendeckender Stromausfall eine Katastrophe auslösen. Viele Menschen und Institutionen sind auf Strom angewiesen und der Ausfall dessen kann schwere Folgen haben. Bei Patienten etwa, die auf medizinisches Gerät angewiesen sind.
Gerade in unwegsamem Gelände fernab jeglicher Zivilisation kann es hilfreich sein, strombetriebene Geräte an einer mobilen Ladestation aufladen zu können. Auch Kommunikation kann auf diese Weise über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben, wenn die Ladestation beispielsweise über Faltpaneele wieder aufgeladen werden kann.
Einsatz von Solaranlagen in Gebieten nach Naturkatastrophen
Gerade Gebiete, die eine große Naturkatastrophe durchlebt haben wie Überschwemmungen oder Erdbeben, sind im Anschluss oft von der öffentlichen Stromversorgung abgeschnitten und mobile Solarlösungen sind in diesen Fällen oft die einzige Möglichkeit, kurzfristig und vergleichsweise kostengünstig Abhilfe zu leisten. Solaranlagen in Krisengebieten sind deshalb ein wichtiger Baustein, um den Weg zur Normalität zu ebnen und zu beschleunigen. Ein besonderer Vorteil von Solaranlagen und mobilen Solaranlagen für die Katastrophenhilfe ist, dass die Technik sehr einfach ist. Es sind keine beweglichen Teile vorhanden und die Wartung beschränkt sich auf ein Minimum. Zudem sind die Anlagen hagelsicher und auch sonst wenig fehleranfällig. So lange die Steckverbindungen nicht unterbrochen und die Solarpaneele ausgerichtet und sauber sind, sollte die Anlage einwandfrei funktionieren. Voraussetzung ist natürlich immer der freie Zugang zu Sonnenlicht.
Innovative Solarlösungen für mobile und flexible Einsatzbereiche
Über die Solartechnologie ist man in der Lage, beispielsweise Überwachungsanlagen zu installieren, die mit einfachen Batterielösungen nur eine begrenzte Dauer funktionieren würden. Waldgebiete können so mit Hilfe mobiler Waldbrandsensoren überwacht werden, die im Notfall die richtigen Signale an die Leitstelle senden. Waldbrände können auf diese Weise früh erkannt werden und Sicherheitskräfte können zeitnah versuchen, größere Schäden für Wald und Mensch zu vermeiden. Das gleiche Prinzip wir angewendet in erdbebengefärdeten Gebieten, an Vulkanen und an vielen anderen Orten, die als gefährdet gelten. Hier hilft Solarenergie für schnelle Notfallhilfe.
Noch einen Schritt weiter und im wahrsten Sinne des Wortes mobil geht eine Handy-App, die seit 2016 im Einsatz ist und Erdbeben meldet mit Hilfe der im Handy verbauten Sensoren. Das Handy fungiert auf diese Weise als Seismograph.
Im Grunde können und werden alle mögliche Formen von Messgeräten über Solarenergie in Kombination mit aufladbaren Batterien betrieben. So lässt sich die Zusammensetzung der Luft oder der Neigungswinkel kontrollieren, Wasserstände messen und vieles mehr.
Fallstudien: Erfolgreiche Anwendungen von Solarenergie in Krisensituationen
Mobile Solarstraßenleuchten, wie sie der Flutkatastrophe im Aartal beim Technischen Hilfswerk zum Einsatz kamen, helfen dabei, auch nachts für ausreichend beleuchtete Straßen zu sorgen, damit sich die Fahrzeuge möglichst sicher im Katastrophengebiet bewegen können. Die mobilen Straßenlaternen sind mit leistungsstarker und verbrauchsarmer LED-Technik ausgestattet, deren Batterie sich über ein angeschlossenes Solarpaneel auflädt. Dies ist ein gutes Beispiel für den Einsatz von Solartechnik bei Naturkatastrophen, weil es zeigt, dass auch andere Technologien sich weiterentwickelt haben und diese modernen Technologien in Kombination leistungsstark und für den professionellen Einsatz geeignete Mittel sind. Leistungsstarke Solarpaneele mit hohem Wirkungsgrad, ausdauernde Akkus und verbrauchsarme helle LED-Leuchten machen es möglich.
Ein weiteres Beispiel für Solarenergie im Katastrophenschutz ist der Einsatz in Kriegsgebieten. Kriegsgebiete sind regelmäßig betroffen von Stromausfällen mit teilweise katastrophalen Auswirkungen. Krankenhäuser sind in solchen Fällen oft auf die Unterstützung von Generatoren angewiesen. Generatoren verbrauchen jedoch fossilen Brennstoff und daher sollte der Einsatz auf ein Minimum reduziert werden, um den kostbaren Brennstoff zu sparen. Gerade in Kriegsgebieten im mittleren Osten, die das ganze Jahr über über eine große Sonneneinstrahlung verfügen, bietet sich der Einsatz von Solarstrom an. Das Projekt Syria Solar befasst sich genau mit diesem Problem und hat bereits ein Krankenhaus in der zerstörten Stadt Aleppo mit einer Solaranlage versehen, die in der Lage ist, etwa 20 bis 30 Prozent des täglichen Strombedarfs zu decken. So können etwa 60.000 Liter Dieselkraftstoff pro Jahr eingespart werden, die sonst zum Betrieb der Dieselgeneratoren aufgewendet würden. Die Energiekosten, die dadurch eingespart werden, belaufen sich auf etwa 40 bis 45 Prozent.